DIE SUCHE NACH ERKENNTNIS

zentraler Beweggrund

unserer Existenz


 

  

"Ich möchte wissen, wie Gott diese Welt erschaffen hat.

Ich bin nicht an dem einen oder anderen Phänomen interessiert,

an dem Spektrum des einen oder anderen Elementes.

Ich möchte Seine Gedanken kennen,

alles übrige sind nur Einzelheiten."

(Albert Einstein)

 

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WAS IST ERKENNTNIS?

Wer, wo, warum - bin ich:

das „ICH“ will sich „SELBST“ erkennen.


  • Der Vorgang des „Erkennens“ ist charakterisiert durch den vorbestehenden Zustand einer -vermeintlichen- Trennung von Objekt und „reflexionsfähigem“ Subjekt: das zu Erkennende und der/die Erkennende. Das zu erkennende Objekt, gleich welcher Art, existiert als „Möglichkeit“ bzw. als deren „Verwirklichung“ bereits vor dem Vorgang des „Erkennens“ in einer für das Subjekt grundsätzlich „dekodierbaren“ Form.
  • „Erkennen“ entspricht der Auflösung dieser scheinbaren Trennung von „Subjekt“ und „Objekt“. Das Objekt wird sozusagen vom Subjekt „verinnerlicht“.
  • Jegliche „Erkenntnis“ als Ergebnis dieses Vorganges stellt daher immer die „Widerspiegelung" einer bereits existierenden „ideellen Entität“ dar. Alles was „Erkenntnis“ sein kann, war in diesem Sinn schon immer und wird immer sein, zeitlos, ohne Anfang und Ende. „Erkennen“ ist damit das Sehen der „Identität“ eines Abbildes mit dessen ideeller „Substanz“, d.h. mit seinem „Urbild“. Ein „EGO“ als Subjekt „kennt“ das Objekt, es „erinnert“ sich an eine in ihm prinzipiell schon vorhandene Information. Durch das „Erkennen“ wird diese für das „EGO“ zu „Wissen“ undBewusstsein“.

Dem Inhalt nach gibt es für uns zwei Aspekte:

  • die „Erkenntnis“ der „Substanz“ eines „Erkenntnis-Objektes“ an sich: wir Menschen wollen letztendlich wissen, wer oder was und wo wir sind, und die
  • „Erkenntnis“ der „Bedeutung“, bzw. des „Sinns“, d.h. eines sich daraus ableitenden Bezuges des „Erkenntnis-Objektes“ zum „Erkennenden“ bzw. zu dessen „Wirklichkeit“: wir wollen wissen warum wir sind, woher wir kommen und wohin unser Lebensweg führen kann, und wie wir diesen beschreiten können und eventuell auch sollen.

Weblinks:

 


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ERKENNTNISARTEN


 

„Verstandesmäßige“ oder „mittelbare Erkenntnis“:

  • ist ein Vorgang, bei dem der „Verstand“ - als emergentes Produkt der Rechenleistung eines „materiellen“ Gehirns, ein „Erkenntnis-Objekt“ begrifflich in Teile zerlegt, und diese Teile dann „in der Zeit“, d.h. „folgerichtig“ entsprechend den Regeln der „Kausalität“ und „Logik“ - „gedanklich abbildend“ - wieder zusammenfügt. „Verstandesmäßige Erkenntnis“ ist der Bereich der „Wissenschaften“ in all ihren Spielarten und Facetten.
  • „Verstehen“ ist so gesehen ein Vorgang in der „Zeit“, und damit ein „4 dimensionaler“ Prozess. Das hierbei gewonnene -„reflektierte“- Abbild kann mit dem „Urbild“, d.h. mit dem Erkenntnisobjekt an sich, große Übereinstimmung haben. Diese ist allerdings aufgrund der selektiven Informationsaufnahme durch unsere Sinne und der eingeschränkten Kapazität und Dimensionalität unseres durch ein materielles Gehirn bedingten „Verstandes“ in der Regel nie umfassend.

Grenzen unserer verstandesmäßigen Erkenntnisfähigkeit:

  • durch den Filter unserer Sinne und unseres Gehirns beobachten wir eine „sich in der Zeit bewegende 3-Dimensionalität“, d.h. eine „Lebenslinie“, als Teil der uns umgebenden, vermutlich mindestens 5 Dimensionen umfassenden „Realität“.
  • Alle „verstandesmäßige Erkenntnis“ ist auf die so abgebildete „4-D Wirklichkeit“ begrenzt und beschränkt. Darüberliegende Dimensionen sind für uns bildlich nicht vorstellbar und können nur abstrakt in der Sprache der Mathematik oder in 2- oder 3-dimensionalen Analogien beschrieben werden.

Stellenwert der verstandesmäßigen Erkenntnis.

  • Verstandesmäßige Erkenntnis wird trotz größter Anstrengung immer unvollständig sein und muss permanent hinterfragt werden. Sie darf aus diesem Grund ganz allgemein nie zu ernst genommen werden. Ungeachtet aller Unvollkommenheit ist sie allerdings aus vielen Gründen sinnvoll und wichtig:
    • als Lerneffekt durch den Vergleich der unterschiedlichsten „Erkenntnisinhalte“.
    • Zur Minimierung von Irrtümern und vermeidbaren Fehlern im „Lebensspiel“.
    • Zur Skizzierung eines gangbaren „Weges“ zum „sehenden Erkennen“ als dem eigentlichen Ziel unserer Bemühungen (s.u.).
  • Verstandesmäßige Erkenntnis ist in diesem Zusammenhang immer so etwas wie eine „Wegbeschreibung“ oder ein „Reiseführer“. Die „Reise“, d.h. die „Erfahrung“ als solche, muss jeder einzelne immer selbst und tatsächlich machen.

„Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht.

Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst

und anderen zum Wohle dienend anerkannt habt.“

(Buddha)

 

„Sehendes oder „unmittelbares Erkennen“ als „spirituelle Erfahrung“:

  • „Sehendes Erkennen“ ist im Gegensatz zur „verstandesmäßigen Erkenntnis“ dadurch charakterisiert, dass der „erkennende Beobachter“ „aus der Zeit heraustritt“ und dadurch das Objekt des Erkennens in seiner Gesamtheit aus einer übergeordneten Dimension betrachtet. „Tatsächliches Erkennen“ als „Gewahrsein“ durch eine solche „Ekstase“, ist in diesem Sinn ein „spiritueller“ Vorgang - es ist der eigentliche Kern jeglicher „Spiritualität“. Der Inhalt der hierbei gewonnenen „Erkenntnis“, die „Schau“ oder das „Gewahr-Werden“ eines Erkenntnisobjektes, ist aufgrund der übergeordneten Dimensionalität einem anderen Betrachter, nicht, oder nur sehr eingeschränkt vermittelbar. „Objektiv“ eindeutige „Erkenntnis“ ist hierbei aus diesem Grund generell nicht möglich.
  • Jede existierende Art von „Kenntnis“ ist dem „ICH“, d.h. der „Bewusstheit“ als umfassendem Informationsfeld, verfügbar und in ihm von vorne herein vorhanden. Auch für das EGO, als partielles, holografisches „ICH“-Abbild, wäre somit „alles Wissen“ grundsätzlich „erinnerbar“ und daher auch „erkennbar“. Hinderlich ist hierbei lediglich der durch „Anhaftungen“ gestörte Informationsfilter der „Seele“. Diese gespeicherte „Erfahrungs-Information“ verursacht die Begrenzung auf eine „individuelle Wirklichkeitsebene“ und verhindert damit ein unverfälschtes und vollkommenes „ICH“-Abbild.
  • Es besteht aber offenbar die Möglichkeit, die 4-dimensionale Begrenztheit unseres Körpers reversibel zu verlassen. Die dafür erforderlichen Maßnahmen bewirken eine zunehmende Aktivierung der „Chakren“ und führen zum „Erwecken“ der „Kundalini“. Hierdurch öffnet sich vermutlich allmählich der Zugang zu den über der 4D-Wirklichkeit liegenden Dimensionen. So können wir möglicherweise auch die „Ursachenebene“ und damit alles „Wissen“ unmittelbar wahrnehmen. Dieses „sehende Erkennen“ oder „Gewahrsein“, durch das „Heraustreten“ aus dem 4-dimensionalen Raum, entspricht jenem Zustand, der u.a. als „Erwachen“, „Gotteserfahrung“ oder „das Erkennen des Wahrheitskörpers“ bezeichnet wird, und der auch gelegentlich im Rahmen einer „Nahtoderfahrung“ auftritt. Dies ist wohl die „Wahrheit“, die letztendlich „unteilbar“ ist.
  • Ein Modell dieses „sehenden Erkennens“ findet sich auf der nächsten Seite. Die hierzu beschriebenen stereographischen Bilder, auch bekannt unter der Bezeichnung „das magische Auge“, eignen sich sehr gut für eine metaphorische Umschreibung des Sachverhaltes, so wie er hier verstanden wird.

Voraussetzung für das „sehende Erkennen“:

  • „Loslassen“: Beruhigung der Gedanken-Fluktuationen durch regelmäßiges Meditieren. Dies bewirkt das Lösen von „Anhaftungen“ bzw. die allmähliche Befreiung von Angst- ein Vorgang, der prinzipiell identisch ist mit jenem, der auch als das „Löschen von Karma“ bezeichnet wird.
  • Hierzu ist das Aufwenden eines erheblichen Maßes an „geistiger Energie“ und Konzentration erforderlich.

Wenn das Selbst erkannt wird, wird Gott erkannt.
Tatsächlich ist Gott nichts anderes als das Selbst.
(Ramana Maharshi)

 

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WARUM SUCHEN WIR „ERKENNTNIS“?


  • Unsere Existenz ist für uns als „EGO“ ein einziges Rätsel, in dem wir vor einem unüberschaubaren Berg von Fragen stehen. Diese Unwissenheit und „Unvollständigkeit“, dieses „Defizit“, und der Wunsch dieses „Defizit“ auszugleichen und Antworten auf diese Fragen zu erhalten, ist - auch als Ursache dessen was wir ganz allgemein als den „Willen“ bezeichnen - die Triebfeder unserer Suche nach „Erkenntnis“.
  • Die vermeintliche Trennung von Subjekt und Objekt, also die Trennung zwischen „Innen-“ und „Aussenwelt“, hat seine Ursache in der „Projektion“ des „EGOs“ und der dieses „EGO“ umgebenden „Wirklichkeit“ durch das „ICH“.
  • Es könnte daher sein, dass das „ICH“ versucht, sich über sein „holographisches EGO-Abbild“ zu betrachten, um sich so an sich „Selbst“ zu „erinnern“. Das „ICH“ will sich „Selbst“ in die „Wirklichkeit“ bringen, sich „Selbst“ „verwirklichen“, um sich „Selbst“ unverfälscht zu „erkennen“: „ICH-BIN“. „ICH BIN DER ICH BIN“.
  • Der Drang zum „Erkennen“ wäre so in uns Menschen, aber auch in allen anderen „Lebewesen“ von vorne herein angelegt und schon immer vorhanden. „Sein ihm innewohnendes SELBST zu erkennen“, „sich an sich SELBST wieder zu erinnern“ wäre so der tiefere Zweck einer jeden „inkarnierten“ Existenz, gleich welcher Art.
  • Ein in diesem Sinn umfassendes, „sehendes Erkennen“ ist identisch mit dem Zustand, der als „Erleuchtung“ bezeichnet wird, und der eventuell das Ziel des „Wirklichkeitsspieles“ darstellt. Letztendlich entspricht die Suche hiernach unserem Streben nach dem „Wieder-Erlangen“ einer schon immer in uns vorhandenen „Vollständigkeit“. Es ist dies der grundlegende Wunsch, die von uns als „EGO“ empfundenen „existenziellen Defizite“ auszugleichen.

Verehre das Göttliche, verehre es gestalthaft oder gestaltlos, 
bis du begreifst, dass du selber es bist!
(Ramana Maharshi)

 

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MÖGLICHE INFORMATIONSQUELLEN

 


„Wissenschaftliches Weltbild“: die „Wirklichkeit“

  • Information aus dem Bereich der „Immanenz“ entspricht den verstandesmäßigen Resultaten aus allen Forschungsbereichen der Natur- und Geisteswissenschaften im weitesten Sinne.

Berichte über „transzendente“ Erfahrungen

  • Information aus dem Bereich jenseits der „Wirklichkeit“ findet sich in Berichten und Lehren spirituell erfahrener Menschen. Hierbei ist die Zugehörigkeit zu einer bestimmten „religiösen“ Richtung ohne Bedeutung. Die Inhalte der Erfahrungen und Lehren dieser spirituellen Meister sind in der Regel sehr ähnlich und in wesentlichen Punkten übereinstimmend.
  • Ein weiterer Zugang sind Berichte über ausserkörperliche Erfahrungen und Nahtod-Erlebnisse. Hinweise geben eventuell auch die besonderen Fähigkeiten der „Savants“.

 

Eigene „transzendente“ Erfahrung - hierzu gibt es im Wesentlichen drei Möglichkeiten:

  • spontane, unbeabsichtigte ausserkörperliche Erfahrungen
    • ohne besonderen Anlass
    • in existenziellen Extremsituationen
    • evtl. im Rahmen eines eigenen Nahtoderlebnisses.
  • Drogeninduzierte Erfahrungen
    • chaotisch und ungerichtet bei Drogenmissbrauch
    • gezielt bei hierzu ausgebildeten und befähigten „Schamanen“
  • Erfahrung durch das gezielte Erlernen spiritueller und geistiger Übungspraktiken:
    • Meditation
    • asketische Übungen, Yoga, etc.
    • künstlerische Betätigung u.a.

 

„Entsteht das reine Gewahrsein, ausgehend von der ursprünglich reinen Dimension,

dann ist dieser Augenblick der Bewusstheit vergleichbar

mit der Entdeckung eines Juwels auf dem Grund des Ozeans:

da ist der Wahrheitskörper, der von nichts,

was auch immer es sei, konstruiert oder verändert wurde.“

Darüber sollt ihr meditieren, beharrlich, ohne Ablenkung, Tag und Nacht.

Führt also alles hin zum reinen Gewahrsein,

und belasst die Leerheit nicht in der Stellung eines einfachen Objekts

rein verstandesmäßigen Verstehens.

(Garab Dorje)