ANGST

KERNELEMENT JEDER ANHAFTUNG


 

 

Allgemeine Definition:

  • „Angst“ ist ein Zustand, in dem ein „Individuum“, d.h. ein „EGO“, die Gefahr empfindet, ein materielles oder immaterielles Defizit zu erleiden und dadurch seine körperliche, geistige, soziale oder spirituelle „Unversehrtheit“ - „Ganzheit“ - zu verlieren. „Angst“ ist der drohender Verlust einer wie auch immer gearteten „Vollständigkeit“.
  • Diese „Angst“ kann direkter Natur sein, d.h. man hat „Angst“ vor irgend einem Ereignis, einer bestimmten Situation, oder um einen „Besitz“ gleich welcher Art.
  • Sie kann allerdings auch indirekt sein. Dies entspricht dann der „Erinnerung“ an die „Angst“ (Stichwort „schlechtes Gewissen“), die durch ein eigenes bewusstes oder absichtliches -„schuldhaftes“- Verhalten in einem anderen Lebewesen verursacht wurde. Diese Form einer „Erfahrungsinformation“ ist im weitesten Sinne die wesentliche Komponente dessen, was üblicherweise unter „Karma“ verstanden wird.

 

„Angst“ als Inhalt und Grundemotion jeder „Anhaftung“

  • Grundemotion jeder „Anhaftung“ ist immer die Angst vor einem „Mangel“. Das Wesen einer „Anhaftung“ ist das Festhalten an Objekten und Zuständen, die dem „EGO“ für seine vermeintliche „Unversehrtheit“, bzw. „Vollkommenheit“ unverzichtbar erscheinen und über deren „Besitz“ sich das „EGO“ als „individuelles Ich“ definiert. Es ist das gedankliche und emotionale „Anklammern“ an einem materiellen oder immateriellen „Besitz“, bzw. an eine materielle oder immaterielle vermeintliche „Notwendigkeit“. Diesen „Besitz“ nicht zu haben - und dadurch „unvollständig“ zu sein - ist die möglichst zu vermeidende „schlechtere Alternative“. In unserem Fall hat dieser „Besitzanspruch“ im weitesten Sinne, in der Regel und in erster Linie fast immer einen Bezug zu anderen Menschen.
  • Dem Inhalt nach könnte man eventuell zwischen einer „negativen“ und einer „positiven“ Angst unterscheiden. Eine „negative“ Angst wäre in diesem Zusammenhang eine Angst vor dem „Eintreten“ eines unangenehmen Ereignisses, bzw. einer Situation, die man unbedingt vermeiden möchte. Diese Erscheinungsform ist dann das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch üblicherweise unter dem Begriff „Angst“ versteht. Dem gegenüber könnte man eine „positive Angst“ dann als die Furcht vor dem „nicht Eintreten“ eines angenehmen Ereignisses, auf das man nur ungern verzichten möchte, bezeichnen. „Man verpasst etwas“. Diese Variante ist allerdings auf dem ersten Blick häufig nicht als „Angst“ im eigentlichen Sinn erkennbar.

 

„Angst“ als zentrales Wesensmerkmal aller „Karma-Strukturen“

  • Gespeicherte „Informations-Strukturen“ sind die Ursache für die „Abbildung“ eines „EGOs“ in einer „Lebenslinie“. Für diese „Manifestationsform“ eines Lebewesens oder „EGOs“ auf der untersten, für uns „begreifbaren“ materiellen Ebene kann man in diesem Zusammenhang eventuell den Prozess der Informationsspeicherung in der DNA als ein für uns fassbares Modell für den Inhalt von „Karma-Strukturen“ ganz allgemein betrachten.
  • In der zeitlichen Entwicklung der Lebenslinien, d.h. im „Spielverlauf“, tritt hierbei das Phänomen der „Evolution“ auf. „Evolution“ bedeutet: „Entfaltung“ oder „Entwicklung“ -dies im tatsächlichen Wortsinn- des Lebens oder der damit verbundenen Abläufe ganz allgemein vom „Einfachen“ zum „Komplexen“.
  • Zentrales Element in diesem evolutionären Prozess ist hierbei der Vorgang der „Selektion“. „Selektion“ bedeutet: Auswahl durch das Überleben des „Überlebenstüchtigsten“. Diejenigen Lebensformen, deren DNA-Code die beste Anpassung an bereits existierende Umweltbedingungen bewirken, können sich vermehren, die anderen werden eliminiert. Dies ist der eigentliche Hauptgrund für das Auftreten eines jeglichen „Egoismus“. „Egoismus“ bedeutet: Überlebenskampf, Konkurrenzkampf, Kampf um Vorteile und Ressourcen. Häufig gilt das auch für „kooperatives“ und „altruistisches“ Verhalten: trotz aller hierbei praktizierter „Selbstlosigkeit“ kann der „Nettogewinn“ letztendlich dem derart handelnden „EGO“ oder einer ihm zugeordneten „EGO-Gruppe“ zufallen.
  • Alle Aspekte des Begriffs „Selektion“ können im Kern mit dem Phänomen der „Angst“ in Verbindung gebracht werden: es ist dies immer die Furcht vor der „Elimination aus dem Lebensspiel“. In letzter Konsequenz ist es immer die -meist unbewusste- Angst vor dem „Tod“. So gesehen ist das Phänomen „Angst“ von vorne herein einer der zentralen Bestandteile des „Wirklichkeitsspieles“.

 

Voraussetzungen und Ursachen der „Angst“

  • Voraussetzung: erst der begehrte oder tatsächliche „Besitz“ eines materiellen oder immateriellen Gutes ergibt die Möglichkeit eines Verlustes, bzw. eines Defizits. Der Wunsch nach „Besitz“ jeglicher Art ist der notwendige Nährboden von Angst und Anhaftung.
  • Ursache dieser Angst ist die Fehleinschätzung der Wirklichkeit und die Unwissenheit über ihr und unser wahres Wesen. Unwissenheit über die Natur des „Lebensspieles“ und seine Gesetzmäßigkeiten ist die Wurzel der Angst. Das „EGO“ ist in einem Zustand der „EGO-bezogenen Ich-Isolation“, der „Unvollständigkeit“, der „Unvollkommenheit“ und des „Ausgesetzt-Seins“ in der „Welt“. Diesem Zustand entspricht die scheinbare Trennung des „EGOs“ vom „ICH“. Die Illusion dieser Getrenntheit wird durch die Unkenntnis, bzw. das Nicht-Erkennen der Einheit allen Seins verursacht. Hierdurch besteht für das „EGO“ scheinbar die Möglichkeit sich selbst zu verlieren. Das Thema „Tod“ ist daher die Quelle aller Angst.

 

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Zitate:

 

 

Jesus von Nazareth

  • 25 Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? 26 Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? 27 Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? 28 Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. 29 Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. 30 Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! 31 Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?

 

Weblinks

 

 

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