GOTT UND GÖTTLICHKEIT


 

 

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,

und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Johannes - Kapitel 1


 

 

Im vorliegenden Text werden an verschiedenen Stellen die Begriffe „Gott“ oder „göttlich“ verwendet. Dieser „Gottesbegriff“ erweist sich in den seit Menschengedenken andauernden religiösen, philosophischen und politischen Diskussionen und Auseinandersetzungen als unscharf und massiv kontaminiert. Er soll hier deshalb für den - möglichst sparsamen - Gebrauch und die Bedeutung speziell in diesen Text näher umrissen werden:

  • Der Begriff „Gott“ ist in unserem Zusammenhang Ausdruck für eine schwer fassbare „ursächliche Komponente des Seins“:
  • er beschreibt hier keine „Person“, sondern bezeichnet ein allumfassendes Prinzip, das weder gut ist, noch schlecht, weder „strafend“ noch „richtend“. Ein Prinzip, das alles „Wissen“ beinhaltet, und alles, was man im weitesten, nicht nur physikalischen Sinn als „Naturgesetze“ bezeichnen könnte.
  • Dieses „allumfassende Prinzip“ ist nichts, was von der „Wirklichkeit“ getrennt wäre, nichts, was nicht zu ihr gehören würde. Es ist nichts „Aussenstehendes“. Es ist ebenfalls kein „übernatürliches Wesen“, das man etwa „anbeten könnte“, oder dessem „Willen“ man „gehorchen“ müsste.
  • „Gott“ ist in diesem Sinn der „Wesensinhalt der Realität“, Ursache und „Wesenskern“ jeder Wirklichkeit. „Gott“ ist das „Selbst“ einer jeden einzelnen Lebensform, das „ICH in Allem“.
  • Der Begriff „Gott“ entspricht im Prinzip am ehesten dem, was in diesem Text als „Bewusstseinsfeld“ bzw. als „Bewusstheit“ bezeichnet wird, oder eventuell auch der „tripolaren Funktionsebene“ in ihrer Gesamtheit.
  • Dieses „göttliche Prinzip“ wird als „selbst-existent“ und jenseits von „Raum und Zeit“ bestehend angesehen. Die Frage nach seiner eventuellen Herkunft oder „Ursache“ ist aus unserer Position im 4-dimensionalen Raum nicht zu beantworten. Irgend ein „Glaube“ oder eine „Religion“ ist daher sinnlos. Vielleicht heißt es deshalb in verschiedenen Texten, daß man (sich) kein Bild von „Gott“ machen soll: nicht weil es von einer „höheren Instanz“ irgendwie „verboten“ oder mit Strafe belegt wäre, sondern weil es ganz einfach nicht möglich ist.

 

Weblinks:

 


 

”Du sollst Gott lieben wie er ist:

ein Nichtgott, ein Nichtgeist, eine Nichtperson, ein Nichtbild.“

Meister Eckhart

 

”Wer sagte, dass Gott gut sei,

der täte ihm ebenso unrecht,

als jemand, der die Sonne schwarz hieße.“

Meister Eckhart

 

Verehre das Göttliche, verehre es gestalthaft oder gestaltlos,

bis du begreifst, dass du selber es bist!

Ramana Maharsi

 

Welchen Sinn hat es, zu Göttern zu beten?

Ist es nicht töricht zu glauben, dass ein anderer

uns Glückseligkeit oder Elend verschaffen kann?

Buddha