DER MENSCH ALS „SOZIALES WESEN“
„Jedermann wird zugestehen, dass der Mensch ein soziales Wesen ist.
Wir sehen es in seiner Abneigung gegen Einsamkeit sowie seinen Wunsch
nach Gesellschaft über den Rahmen seiner Familie hinaus.“
Charles Darwin
Allgemein:
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Der Ausdruck „der Mensch als soziales Wesen“ bezeichnet und umfasst das
Verhältnis des individuellen Menschen zu einer für ihn relevanten Gruppe oder Gemeinschaft von Mitmenschen mit all den unterschiedlichen sich daraus ergebenden Interaktionen und
Abhängigkeiten.
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In diesen Text werden hierunter v.a. diejenigen Vorgänge verstanden, die für den allgemeinen Ablauf eines „Wirklichkeitsspiels“ von Bedeutung sind.
Primäre soziale Funktionen:
Sicherung des biologischen Überlebens
Die primären sozialen Funktionen betreffen alle Aspekte, die sozusagen für einen ordnungsgemäßen „technischen“ Ablauf des „Wirklichkeitsspieles“ erforderlich sind. Sie dienen dem biologischen Überleben der „Spielfiguren“, in unserem Falle der Sicherung unserer
Gattung als „Mensch“. Sie sind die Voraussetzung dafür, daß das „Spiel“ überhaupt gespielt werden kann. In
Einzelnen sind dies:
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die Betreuung in Kindheit und Alter,
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die generelle Versorgung, z.B. mit Lebensmittel, medizinische Behandlung etc.,
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eine Arbeitsteilung für die unterschiedlichsten Lebensanforderungen ganz allgemein, und die
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Kooperation bei Problemen und Notfällen, bei Abwehr von Gefahren usw..
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Ausserdem: die Vermittlung eines Sicherheitsgefühls durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe - „Nestwärme“.
Sekundäre soziale Funktionen:
Definition des Rollenbildes eines „EGOs“
Die sekundären sozialen Funktionen beinhalten alle Facetten der Formung des Rollenbildes eines individuellen „EGOs“ in seinem „Wirklichkeitsspiel“. Sie betreffen
die Art und Weise, wie das „EGO“ in diesem „Spiel“ agiert: Es geht hierbei um:
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die Prägung des Selbstverständnisses bzw. des „Selbst-Bildes“ eines „EGOs“,
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um die Ausformung seines Selbstwertgefühls, und um
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die Definition der individuellen Position in den für den Einzelnen bedeutsamen Gruppen, bzw. in der „Gesellschaft“ ganz allgemein. Die Mitmenschen haben in diesem Zusammenhang sozusagen
eine Funktion als „Spiegel“.
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Die meisten sekundären sozialen Interaktionen haben hierbei das Bedürfnis nach Bestätigung der eigenen Person oder der eigenen Lebenslinie der
beteiligten „EGOs“ zum Inhalt.
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Die Beurteilung bzw. Spiegelung durch Mitmenschen wird als Ausgleich für ein offensichtlich bestehendes und z.T. auch so
empfundenes Defizit in der eigenen „Selbst-Erkenntnis“ gesucht.
Beispiele:
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Präsentation der eigenen Person (Aussehen, Wissen, Können usw.),
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Demonstration des eigenen Erfolges, Besitzes etc..
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Subtile oder offen ausgetragene Wettkämpfe jeglicher Art.
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Am deutlichsten ausgeprägt ist dieses Bedürfnis bei Menschen mit einer „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“.
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DER MENSCH ALS „SPIRITUELLES WESEN“
Wir sind keine menschlichen Wesen mit einer spirituellen Erfahrung
sondern spirituelle Wesen mit einer menschlichen Erfahrung.
(Teilhard de Chardin)
Allgemein:
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Unter dem Begriff „der Mensch als spirituelles Wesen“ wird der eigentliche Urgrund des Menschen, bzw. der Wesenskern allen Lebens, hier in seiner
menschlichen Variante, verstanden.
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Soziale Interaktionen werden hierbei im Hinblick auf den „Spielgedanken“, bzw. den vermuteten
„Sinn“ des „Wirklichkeitsspiels“ betrachtet.
Die „soziale“ Konsequenz eines jeden „spirituellen Weges“:
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Durch eine zunehmende „SELBST“-Erkenntnis, d.h. eine zunehmende „Vollständigkeit“, besteht ganz allgemein immer weniger Bedarf an der „Spiegelung“ durch die
Mitmenschen. Oder anders gesagt:
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wenn „Anhaftungen“ und „Angst“ weitgehend gelöscht sind, wenn das „ICH“ sich im „EGO“
erkannt hat und wenn das „SELBST“ „verwirklicht“ ist, ist eine Reflexion des „EGOs“ von aussen nicht mehr erforderlich.
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Dies ist die zwangsläufige „soziale“ Auswirkung des erfolgreichen Beschreitens eines
jeden „spirituellen Weges“.
”Wenn ich alle Tugenden betrachte,
so finde ich keine so ganz ohne Fehler und
so zu Gott führend wie die Abgeschiedenheit.“
Meister Eckhart
Das Leben eingehend betrachtend, ist es möglich, alles, was ist, klar zu sehen.
Von nichts versklavt, ist es möglich, von allen Begierden abzulassen.
Das Ergebnis ist ein Leben voller Freude und Frieden.
Das heißt, wirklich allein zu leben.
Buddha
Allein sitzend, allein ruhend, allein umhergehend, frei von Trägheit;
wer tiefe Einsicht in die Wurzeln des Leidens hat,
genießt großen Frieden, wenn er in Einsamkeit weilt.
Buddha
“Ihr sagt, er scheint verrückt zu sein -
Das kommt daher, weil die Musik, zu der er tanzt,
für eure Ohren nicht geschaffen ist.”
Rumi